#hashtag Adventskalender Nr. 18

“Ein etwas anderes Weihnachten” Teil 7 von Elena

Kopfschmerzen. Schreckliche Kopfschmerzen. Wieso musste ich nur ständig irgendwelche Krankheiten haben? Wieder mal ein Grund für Swetlana, über mich herzuziehen. Ich quälte mich aus dem Bett und schlurfte in die Küche, um meiner Mutter von meinen Kopfschmerzen zu erzählen. In der Küche saß mein Hund auf dem Fliesenboden und schaute meine Mutter mit seinen großen Hundeaugen an, um noch mehr Futter zu bekommen. „Guten Morgen mein Schatz, was ist denn los? Du siehst irgendwie nicht wirklich gesund aus. Geht es dir nicht gut?“ Sie fühlte meine Stirn. „Ich habe schreckliche Kopfschmerzen und mir ist voll heiß, Mama“, sagte ich. Meine Mutter sah mich mitleidig an: „Na gut, mein Schatz, du bleibst heut zu Hause und ruhst dich ordentlich aus, und morgen kannst du, hoffentlich wieder zur Schule gehen.“ Ich nickte. Meine Mutter kochte mir einen Tee und brachte in mein Zimmer ein Tablett mit einem Nuss-Nougat-Croissant und einen nassen Lappen. Ich legte mich auf die Couch, die vor meinem Fenster steht. Ich schlief auch schnell ein und träumte einen wundervollen Traum. Doch nach einer Weile wurde ich unsanft aus meinem schönen Traum, von einer Eins auf den Vortrag des Zauberlehrlings, geweckt. Die Ursache dafür war ein Geräusch von draußen. Eine Art Kratzen. Moment, eine Art Kratzen??? Ich sprang auf und blickte aus dem Fenster. Ich sah jedoch nur noch den Zipfel eines schwarzen Mantels um die Ecke unseres Einfamilienhauses verschwinden. Ich lief schnell in die Küche und rief nach meiner Mutter: „Mama! Komm mal bitte schnell! Mama!“ Aber keiner antwortete. Also ging ich zu Phillips Zimmer, weil ich wusste, dass er heute schulfrei hatte. Ich schlug seine Zimmertür auf, ohne zu klopfen. „Man Rose, hab ich nicht gesagt, du sollst …“ Doch weiter ließ ich ihn nicht sprechen: „Phillip lass endlich deinen Fußballer Fußballer sein und hör mir zu. Wo ist Mama? Ich habe draußen was gesehen und …“ Jetzt war Phillip an der Reihe, mich zu stoppen: „Mama ist auf Arbeit gegangen und hat mir gesagt, ich soll mich um dich kümmern.“ Ich war sehr verwirrt: „Na, mein Brüderlein, das hat ja mal super geklappt, das mit dem Kümmern. Aber dann musst du mir halt helfen.“ Mein Bruder verdrehte die Augen: „Ich muss nur noch …“ Ich zog ihn von seinem Stuhl hoch und fuhr seinen PC herunter. „Ich habe ja bei Nylai geschlafen“, sagte ich und wartete, ob er mir folgen konnte. Er zuckte nur die Schultern. „Und da habe ich in der Nacht ein Kratzen von draußen gehört. Und jetzt wieder. Bitte komm und guck mal nach, ob draußen was ist.“ Phillip murmelte irgendwas Unverständliches und setzte sich wieder auf seinen Stuhl, um den PC neue zu starten. „Bitte, Phillip, ich meine es ernst!“, rief ich. Also stand er auf, nickte und zog seine Jacke an. Bevor er rausgehen konnte, nahm ich seinen Arm und sagte: „Sei vorsichtig.“ Er verdrehte die Augen: „Als ob ich in den Krieg gehe oder so“, und ging raus. Ich wartete, und wartete. Nach einer Weile kam er wieder. „Da war nichts. Weiß nicht, was du für Fantasie hast.“ Und dann ging er einfach wieder in sein Zimmer und ließ mich stehen.

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Author: J. Ludewig