Hier noch der Artikel der LVZ, der heute in der Zeitung zu lesen war. Da der Text selbst bei Vergrößerung schlecht zu lesen ist, hier nochmals die reine Textversion als Zitat (LVZ, 5./6. August 2017, S. 17):
Ein „Bienenschwarm“ am Goethe-Gymnasium
Neue Bildungsstätte in Schönefeld wurde für 19,8 Millionen Euro ausgebaut / Am Montag beginnt der Unterricht
Von Mathias Orbeck
Wo ist denn das Bücherzimmer? Da muss die Lehrerin erst auf den Plan schauen. Vier Gebäude, sechs Treppenhäuser, 14 Eingänge, fünf Schulhöfe und eine verbindende Brücke über den Friedhofsweg – das neue Goethe-Gymnasium in Schönefeld verspricht auch logistisch einige Herausforderungen. Am Montag nimmt die für gut 19,80 Millionen Euro sanierte Bildungsstätte in der Gorkistraße ihren Schulbetrieb auf. “Die Handwerker bleiben uns zwar noch etwas erhalten, weil noch etliche Restarbeiten zu erledigen sind“, sagt Schulleiter Mario Coccejus. Denn [sic] Unterrichtsbetrieb wird dies aber nicht beeinträchtigen.
Um den zu organisieren, schwärmen die gut 30 Lehrer des Goethe-Gymnasiums diese Woche „wie ein Bienenschwarm“ aus. Der Umzug aus dem Interim Löbauer Straße ist abgeschlossen, doch noch längst sind nicht alle Kisten ausgepackt. Diese Woche wurden noch die letzten Möbel geliefert, die Reinigung des Gebäudes läuft. Die Aula wird ebenso eingeräumt wie die Mensa, die aus einem alten Turnraum entstanden ist. Dort wurden sogar alte Bauelemente freigelegt – was ein besonderes Flair bietet. Parallel laufen die Fachgruppen- und Lehrerkonferenzen. Die Fachkabinette für Biologie, Chemie und Physik, die in einem Neubau untergebracht sind, müssen ebenfalls in Betrieb genommen werden. „Noch ist nicht alles fertig, etwa an der Elektrik“, erzählt Martin Jurgowiak, der Biologie und Chemie unterrichtet. „Mikroskopieren können wir erst später. Doch das ist jetzt im Lehrplan ohnehin noch nicht vorgesehen.“ Der 31-Jährige und seine Kollegen haben noch einiges vor sich, damit alles seinen richtigen Platz bekommt. Selbst die Grünpflanzen sind noch zu platzieren. „Wir müssen uns alle im neuen Gebäude erst zurechtfinden“, ergänzt Romy Eichhorst, die Deutsch- und Französischlehrerin. Sie kann beispielsweise eine der 13 modernen interaktiven Tafeln nutzen, muss sich aber erst damit vertraut machen. Viel Zeit bleibt aber nicht. Denn auch das Schulfest, mit dem das Gymnasium am 16. August offiziell eröffnet wird, muss geplant werden. „Darauf liegt mein Fokus, da die Schüler ein Projekt zu Goethe, seiner Biografie und seinen Werken vorbereiten“, sagt sie. Einer besonderen Herausforderung muss sich Christian Neubert stellen. Der 33-Jährige, der Ethik und Latein unterrichtet, wechselt aus Eilenburg ans Gymnasium und wird stellvertretender Schulleiter: „Ich muss sowohl die Kollegen als auch die Räume kennenlernen. Denn ich brauche rasch einen Überblick, da ich die Raumplanung übernehme.“
Entstanden ist eine freundliche, moderne, gut ausgestattete Schule. Der neue geschlossene, geschwungene Gang über den Friedhofsweg, der jetzt die Gebäude verbindet, fügt sich harmonisch ins Gesamtbild ein. Das vierzügige Gymnasium mit 32 Klassen ist für künftig 896 Schüler ausgelegt. Derzeit hat das Goethegymnasium knapp 350 Schüler bis zur achten Klasse. Verstärkung kommt mit etwa 140 Jugendlichen der Oberstufe aus dem Brockhaus-Gymnasium in Mockau, das teilweise ausgelagert wird, da dort Dach, Fassade und Fenster saniert werden. „Fachkabinette teilen wir“, so Schulleiter Coccejus, der sich auf das neue Haus freut. Dort steht sogar ein historischer Kachelofen, der allerdings nur noch Attrappe ist und zeigt, wie die Schule einst beheizt wurde. Fertig sind auch das Fotolabor sowie Räume für die Bibliothek, die noch bestückt werden müssen. „Für die Bibliothek müssen wir einen Bücherbestand aufbauen, dafür war noch keine Zeit.“ Die Bibliothek hat sogar einen Balkon, auf dem junge Künstler Staffeleien zum Malen aufstellen können. Freundlich sind die Schulhöfe, die bestens mit Fahrradständern ausgestattet sind.
Die könnten für die Stadtverwaltung Ansporn sein, im Umfeld der Schule ordentliche Fahrradwege auszuweisen. Was noch fehlt, ist die Sporthalle (Kosten: ca. 5,5 Millionen Euro), für welche die Planungen laufen. Dafür muss noch ein Grundstück erworben werden, heißt es. Bis 2019 soll sie das Ensemble ergänzen, bis dahin müssen die Kinder und Jugendlichen eine alte Halle nutzen.
Autor: M. Fischer