Dank Frau Chwila, die diese Fahrt nach Berlin organisierte, hatten die GRW-Kurse der Klassenstufe 11 die Chance sowohl über die Teilung in Ost und West der Stadt als auch über Berlin als Hauptstadt zu lernen. Nachdem wir am Mittwoch, dem 13.03, um 8 Uhr an der Schule losfuhren, trafen wir pünktlich zum Mittagessen am Berlin Pavillon ein. Bereits kurz nach Passieren eines ehemaligen Grenzübergangs auf der Fahrt erfuhren wir von Reiseleiter Heiko interessante Fakten, beispielsweise über den Ku‘damm. Unser Stadtführer Claas Gnauck gab uns später eine kleine Tour durch das Regierungsviertel, wobei er uns nicht nur die einzelnen Gebäude und den ehemaligen Verlauf der Berliner Mauer näherbrachte, sondern auch von den Tunneln der Nationalsozialisten erzählte, die kurz vor Ende des zweiten Weltkriegs noch errichtet worden waren. Anschließend genossen wir den Ausblick über die Stadt bei einer Audioguide-Führung durch die Kuppel des Reichstagsgebäudes. Das Brandenburger Tor, welches das letzte von ursprünglich 18 Stadttoren ist, konnten wir genau wie die Straße des 17. Juni mit der Siegessäule bei einer Rundfahrt mit unserem Bus besichtigen. Dabei fuhren wir auch an einigen der insgesamt über 160 Botschaften vorbei, sowie am Holocaust Mahnmal mit seinen 2711 Stelen. Der nächste Halt war die Mauergedenkstätte an der Bernauer Straße, an der wir Überreste der Mauer aus nächster Nähe betrachten konnten. Am Fenster des Gedenkens befinden sich zahlreiche Bilder der Maueropfer und auch hier erzähle uns Claas berührende Lebensgeschichten derer, die bei der Flucht aus der DDR ihr Leben ließen. Zusätzlich brachten uns zwei kurze Filme die Geschichte der Teilung von Mauerbau bis Mauerfall näher. Der letzte Punkt der Tagesordnung bestand aus einer Rundfahrt durch Kreuzberg, wobei wir auf dem Weg dorthin am berühmten Berghain vorbeifuhren. Die Nacht verbrachten wir in einer Jugendherberge, die zugegeben etwas weniger luxuriös war, aber es uns am Abend durch ihre zentrumsnahe Lage ermöglichte, Berlin im Dunkeln zu erleben.
Am Donnerstag ging es für uns direkt nach dem Frühstück wieder in den Bus und anschließend am Verteidigungsministerium vorbei zum Deutschen Dom. Dort gibt es einen realitätsnahen Nachbau des Plenarsaals im Bundestag, sodass wir uns wie professionelle Politikerinnen und Politiker fühlten, als wir eine Debatte zum Verbot von Kurzstreckenflügen innerhalb Deutschlands führten. Unterstützt wurden wir von zwei Besucherführern des Deutschen Bundestages, die als Bundestagspräsident und Bundeskanzler unsere Sitzung begleiteten. Leider hatten wir nicht allzu lange Zeit für eine hitzige Diskussion, da wir anschließend mit dem Bundestagsabgeordneten Holger Mann (SPD) verabredet waren. Unser Busfahrer Jens brachte uns also zum Jakob-Kaiser-Haus, wo wir eine Stunde Zeit bekamen unsere Fragen zu aktuellen Themen, wie dem Nahost-Konflikt, der Teil-Legalisierung von Cannabis oder auch dem Umgang mit Digitalisierung und KI im deutschen Schulsystem zu stellen. Und ganz nebenbei erfuhren wir auch, dass Holger Mann nicht die private Telefonnummer von Olaf Scholz besitzt…Trotzdem war es ein sehr interessanter Austausch. Im Anschluss hatten wir Freizeit, um beispielsweise in der Mall of Berlin essen zu gehen, bevor wir dann um 14 Uhr die Rückfahrt nach Leipzig antraten. Insgesamt haben wir nicht nur viel über die Teilung in BRD und DDR und das heutige Berlin erfahren, sondern konnten uns sowohl theoretisch als auch praktisch ein Bild von der Politik machen.
(Klara Franke/11)