“Ein etwas anderes Weihnachten” Teil 6 von Elena
Mein Wecker piepste. Ich setzte mich auf und streckte mich. Ich war schrecklich müde. Ich hatte gestern noch bis 00:45 Uhr am Schreibtisch gesessen und hatte den Zauberlehrling in meinen Kopf eingepaukt. Aber schließlich war Schule und ich durfte nicht zu spät kommen. Also ging ich schnell in die Küche, um mir nicht wie am Vortag das Gemaule meiner kleinen Schwester über meine Schlafgewohnheiten an hörn zu müssen. Und tatsächlich, meine Mutter deckte gerade den Tisch als mein Bruder in die Küche schlurfte. Meine Mutter sah ihn vorwurfsvoll an: „Phillip, hast du schon wieder die ganze Nacht am PC FIFA gespielt? Ich habe dir gesagt, dass ich das nicht dulde!“ Phillip sah betreten zu Boden und gähnte. Meine Mutter sah in einer Mischung zwischen Wut und Enttäuschung an. Also nahm er sich ein rohes Ei und schlurfte wieder zurück in sein Zimmer. Meine Schwester sagte genervt: „Der Junge kann noch einiges von mir lernen. Genauso wie du Rose!“ Ich verdrehte bedeutungsvoll die Augen und grinste.
Wenig später kam mein Bruder wieder um sein rohes Ei zu pellen. Meine Mutter konnte ihn allerdings im allerletzten Moment noch aufhalten. Mein Bruder setzte sich auf den Platz neben mir, und kaum hatte er den Stuhl berührt, war er auch schon eingeschlafen. Ich schlang schnell mein Frühstück runter und ging dann zur Schule. In der zweiten Stunde hatten wir Deutsch mit Frau Fellig: „Guten Morgen Kinder. Ich hoffe ihr habt euch den Zauberlehrling schon einmal angeguckt? Denn ich muss euch leider sagen das ich nächste Woche Montag nicht da sein werde. Und das bedeutet das ihr, weil auch der weitere Unterricht mit mir in dieser Woche ausfällt, dass ihr den Zauberlehrling am Freitag schon vortragen müsst.“ Die ganze Klasse stöhnte geschlossen auf. Aber mir passte das ganz gut. Schließlich hatte ich gestern ja schon richtig gut gelernt. Swetlana sah mich von der Seite an: „Warum grinst du denn so? Hat unsere Streberin mal wieder die ganze Nacht gelernt, um Mami stolz zu machen?“ Ich legte den Kopf schief und sah sie an. „Was ist Roseielein? Ist dein Gehirn eingeschlafen und deshalb muss es sich auf deiner Schulter ausruhen? Ach nein! Wie dumm von mir, du hast ja keins.“ Vom Tisch neben an kam ein hämisches Kichern. Ich drehte mich um. Dort saß Natascha, eine von Swetlanas „Freundinnen“. Ich drehte mich wieder zu Swetlana die mich immer noch spöttisch ansah. Plötzlich stand Frau Fellig vor unserem Tisch und verschränkte die Arme vor der Brust: „Na ich sehe ja gar keine Hefte auf eurem Tisch? Ihr seid wohl zu beschäftigt zu quatschen, anstatt euch auf meinen Unterricht zu konzetrieren?“ Swetlana sah unsere Lehrerin unschuldig an: „Aber Frau Fellig, das ist alles nur Rose Schuld. Sie hat mich beleidigt, weil ich so gut in Deutsch bin und sie ist neidisch auf mich, weil sie so schlecht im Gedichte vortragen ist.“ Ich wollte etwas erwidern, aber da klingelte es und wir gingen aus dem Raum. Zum Glück war es ein kurzer Tag und schon nach der 5. Stunde verabschiedete uns unser Physik Lehrer.
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