Gemäuer mit Geschichte (2/3)

Teil II: Der Friedhof Schönefeld und die Schulgebäude
Mittlerweile lebten 1880 bereits ca. 3.600 Menschen in Schönefeld. Durch die Industrialisierung in Leipzig wurden immer mehr Arbeiter gebraucht und so entschloss man sich noch eine weitere Schule zu bauen. Da mittlerweile in der Gemeinde Schönefeld auch immer mehr Wohnhäuser und Straßen entstanden, aber andererseits auch die Felder notwendig waren, war der Platz knapp. So griff man auf einen Teil des Friedhofes zurück, da dieser zentral gelegen war. Hierzu folgenden Satz: der eigentliche alte Friedhof Schönefeld lag rund um die Kirche und ein weiterer, für die ärmere Bevölkerung, lag hinter dem heutigen Postbank-Gebäude in der Rohrteichstraße. Doch dieser Friedhof wurde langsam voll und so wurde bereits 1744 der heutige bekannte Schönefelder Friedhof angelegt. Damals sehr großzügig, da es ja nur Bestattungen mit Särgen gab. Später, so um 1854, wurde er umgebaut. Es entstand die heute bekannte Form mit Leichenhalle, Kapelle und Marienfigur. Deshalb stehen die Schulgebäude also auf ehemaligem Friedhofsgelände und der Haupteingang ist genau zwischen den Hauptgebäuden.
Am 1. Dezember 1878 erfolgte nun der Umzug in das neue Gebäude der (späteren 22. Volks)- Schule mit sechs Lehrern und über 500 Schülern in der Leipziger Straße. Es ist das Gebäude I des Gymnasiums Schönefeld und wird 2018 demnach schon 140 Jahre alt. Der Schulbetrieb in den alten Schulgebäuden wurde eingestellt. Das erste Gebäude an der Hauptstraße wurde 1940 abgerissen, das zweite Gebäude am Standort Rathaus beim Bau desselben.


Dieser Beitrag gehört zu der Reihe „Gemäuer mit Geschichte“. Bevor wir in unsere neuen Schulgebäude in der Gorkistraße umziehen und damit unsere eigene Schulchronik schreiben, sollen diese kleinen Artikel einen Einblick in die Historie dieser alten Mauern liefern.
Vielen Dank an dieser Stelle an den Autor, Herrn Döhler, des Vereins Wir für Schönefeld und das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig für die Bereitstellung der historischen Fotos.

Beitragsbild: Eingang zum Friedhof Schönefeld 1912; Quelle (Tino Köhler, Ahnenforschung Köhler & Steuernagel)

Autor: D. Döhler, M. Jurgowiak

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Author: Fr. Küttner